Die Rechte-Daumen-Regel
Müssen wir in einer 2-dimensionalen \(x\),\(y\)- oder \(x\),\(z\)-Ebene mit Drehmomenten rechnen, dann wissen wir: Drehrichtungen gegen den Uhrzeigersinn sind positiv, Drehrichtungen mit dem Uhrzeigersinn negativ.
Diese einfache und einprägsame Merkregel stößt aber leider spätestens dann an ihre Grenzen, wenn die Aufgabenstellung 3-dimensional wird und die Gleichgewichtsbedingungen um alle drei Achsen aufgestellt werden sollen.
Doch es gibt eine weitere, noch einfachere und einprägsamere Regel, für jede beliebige Achse schnell und zuverlässig die positive Drehrichtung eines wirkenden Moments zu bestimmen:
Die Rechte-Daumen-Regel
Zeigt man mit dem Daumen der rechten Hand in die positive Richtung der Achse, um welche die Drehrichtung eines Momentes gesucht wird, dann zeigen die gekrümmten anderen Finger der rechten Hand die positive Drehrichtung an.
Den für diese Regel notwendigen Griff kann man sich bildlich merken, indem man sich den rechten Daumen als Schraubendreher vorstellt, der von den anderen Fingern der rechten Hand gehalten wird und eine Schraube anzieht.
Abbildung 1 zeigt die Richtigkeit des oben beschriebenen Falles für ein ebenes \(x\),\(y\)-Koordinatensystem: Die Drehrichtung eines Momentes ist gegen den Uhrzeigersinn positiv.
Selbstverständlich gilt diese Regel für alle Achsen:
Die Regel kann ebenfalls verwendet werden, um den Drehsinn eines Momentes, das mit einem Doppelpfeil dargestellt ist, zu ermitteln:
Die Rechte-Daumen-Regel für Doppelpfeilmomente
Wenn der gestreckte Daumen in Richtung des Doppelpfeiles zeigt, dann geben die übrigen gekrümmten Finger die Drehrichtung des Moments an.
