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Festigkeitslehre / Elastostatik

Spannungszustand: Tauche ein in die Welt der Kräfte und Spannungen!

Bist du bereit für eine spannende Reise in die Welt der Physik? Dann schnallt dich an und entdecke mit uns die Geheimnisse des Spannungszustands!

Was ist Spannung? Stell dir vor, du baust ein riesiges Lego-Bauwerk. Die einzelnen Steine drücken und ziehen aneinander – genau das ist Spannung! In diesem Kurs lernst du, wie man diese Kräfte berechnet und versteht.

Spannungskomponenten: Zerlege die Spannung in ihre Einzelteile und entdecke, wie sie zusammenwirken. So wie ein Puzzle aus vielen Teilen besteht, setzt sich auch die Spannung aus verschiedenen Komponenten zusammen.

Berechnung: Knacke den Code der Spannungsberechnung! Mit ein paar cleveren Formeln und Werkzeugen kannst du die Kräfte in jedem Bauteil bestimmen.

Transformation: Spannungen ändern sich je nach Blickwinkel. Lerne, wie du sie in verschiedene Schnittebenen transformierst und so die ganze Geschichte der Belastung im Bauteil sichtbar machst.

Maximale Spannungen: Wo lauert die größte Gefahr? Finde heraus, wo im Bauteil die Spannungen am höchsten sind und wie du sie minimieren kannst.

Mohrscher Spannungskreis: Dieses geniale Werkzeug hilft dir, Spannungen zu visualisieren und wichtige Informationen auf einen Blick zu erfassen.

Entdecke die Faszination des Spannungszustands! In diesem Kurs lernst du nicht nur trockenes Wissen, sondern tauchst ein in die Welt der Ingenieurkunst. Mit guten Erklärungen und spannenden Anwendungsbeispielen wird der Spannungszustand zum Kinderspiel.

Gemeinsam sind wir stark! Wir begleiten dich auf deiner Reise und helfen dir, die komplexen Konzepte des Spannungszustands zu verstehen. Mit unserer Unterstützung meisterst du jede Herausforderung und wirst zum Experten für stabile Konstruktionen.

Also, worauf wartest du noch? Starte jetzt deine Reise in die Welt der Spannungen!

Auf dieser Seite
Übungsaufgaben
Inhaltsverzeichnis

2.2 Normal- und Schubspannungen unter einem beliebigen Schnittwinkel

Hey, spannendes Thema, oder?

Im letzten Abschnitt haben wir gelernt, wie man die Normalspannung berechnet, wenn der Schnitt senkrecht zur Stabachse verläuft. Aber was ist, wenn der Schnitt schräg verläuft?

Schnitt unter einem beliebigen Winkel an einem Körper mit einachsiger Zugbelastung.
Abb. 1.2.3: Schnitt eines einachsig belasteten Stabes unter einem beliebigen Schnittwinkel
Hey, cool, oder? Selbst wenn du einen Körper zerschneidest, bleibt er in der Festigkeitslehre im Gleichgewicht!

Klar, zwei Schnitte senkrecht zur Achse sind easy. An beiden Seiten hast du dann die gleiche Normalkraft \(N_x\). Sozusagen: Alles im Lot, alles easy.

Diese Abbildung zeigt einen mit in x-Richtung wirkenden Normalkräften belasteten Würfel.

Aber wird's nicht komplizierter, wenn du den Schnittwinkel beliebig wählst? Nö! Denk dran: Das System will im Gleichgewicht bleiben. Sonst würde der abgeschnittene Teil abhauen – und wo kämen wir denn da hin?

Also: Egal wie du schneidest, die Kraft auf der Stabsachse muss beim einachsigen Spannungszustand in beide Richtungen gleich sein. Sonst würde sich der ganze Kram bewegen!

Ach ja, und der Spannungsvektor? Der zeigt dir immer schön an, wo's lang geht. Bei gleichmäßiger Verteilung der inneren Kräfte liegt er brav auf der x-Achse. Daneben gibt's noch seine Komponenten Normal- und Schubspannung, aber die sind entweder im rechten Winkel zur Schnittfläche (normal, oder?) oder liegen in der Schnittfläche.

Damit ist klar: Im geraden Schnitt gibt es bei einachsiger Beanspruchung keine Schubspannung, da der Spannungsvektor nur aus der Komponente Normalspannung besteht.

Warum? Na klar, Spannungsvektor und seine Komponente Normalspannung liegen auf der x-Achse! Es gibt kein Spannungsdreieck. Also ist die Schubspannung Null.

Okay, alles easy soweit, oder? Jetzt kommt der Schnittwinkel ins Spiel!

Stellen wir uns vor, wir haben eine coole Schnittfläche und wollen wissen, wie die Spannungen dort verteilt sind. Dazu müssen wir die Koordinatenachse so drehen, dass sie senkrecht zur Schnittfläche steht. So entsteht unsere neue \(\xi\)-Achse (\(\xi\) ist übrigens der griechische Buchstabe 'xi').

Der Schnittwinkel \(\varphi\) (vgl. Abb. 1.2.3, Abb. 1.2.4) ist sozusagen der Winkel zwischen der alten x-Achse und unserer neuen \(\xi\)-Achse. Quasi eine Drehung der x-Achse, um die ganze Sache einfacher zu machen.

Diese Abbildung zeigt eine um den Winkel Phi gedrehte x-Achse, damit die Flächennormale der Schnittfläche auf dieser gedrehten Achse liegt.
Abb. 1.2.4: Drehung der x-Achse um den Winkel \(\varphi\)
Warum machen wir das?

Ganz einfach: Mit dieser Drehung können wir die Normal- und Schubspannung mithilfe eines Kräftedreiecks berechnen. Das ist ein super praktisches Werkzeug, um Spannungen zu analysieren.

Im Kräftedreieck sehen wir drei wichtige Kräfte:

  • Die Resultierende \(N_x\): Das ist die Kraft, die alles zusammenhält. Richtung des Spannungsvektors. Im Dreieck die Hypothenuse, also gegenüber des rechten Winkels.
  • Die Normalkraft \(N_{\xi}\): Sie wirkt senkrecht zur Schnittfläche und drückt/zieht die beiden Schnittflächen gegen- bzw. auseinander, abhängig von der vorherrschenden Belastung (Zug/Druck).
  • Die Querkraft \(Q_{\eta}\): Sie wirkt parallel zur Schnittfläche und versucht, die beiden Schnittflächen gegeneinander zu verschieben.
Diese Abbildung zeigt das Kräftedreieck an einer Schnittfläche unter beliebigem Schnittwinkel. Die Normalkraft eines Schnittes senkrecht zur Körperachse ist die Resultierende der im Schnitt auftretenden Normal- und Querkraft.
Abb. 1.2.5: Kräftedreieck an Schnittfläche unter beliebigem Schnittwinkel
Aber Achtung!

Du erinnerst dich vielleicht noch an die Vorzeichenfestlegung für Normal- und Schubspannungen? Da haben wir gelernt, dass die Normalspannung positiv ist, wenn sie in die gleiche Richtung wie die \(\xi\)-Achse zeigt. Aber die Schubspannung ist ein sneaky Biest! Sie kann mal positiv und mal negativ sein, je nachdem, wie wir unsere Koordinatenachsen ausrichten.

Um das wahre Gesicht der Schubspannung zu entlarven, brauchen wir eine weitere Achse: die \(\eta\)-Achse (\(\eta\) ist übrigens der griechische Buchstabe 'eta'). Diese Achse liegt in der Schnittfläche und ist senkrecht zur \(\xi\)-Achse.

Wo genau die \(\eta\)-Achse liegt, hängt davon ab, welches Koordinatensystem wir vor dem Schnitt verwendet haben. Keine Sorge, das ist meistens gar nicht so schwer zu erkennen!

Sobald wir die \(\eta\)-Achse haben, können wir endlich die Schubspannung berechnen und ihr wahres Vorzeichen bestimmen.

Aber Achtung: Das Vorzeichen der Schubspannung ändert nichts an ihrer physikalischen Eigenschaft. Egal ob positiv oder negativ, sie beschreibt immer noch die gleiche Kraft, die versucht, die beiden Flächen gegeneinander zu verschieben.

Daher kann es uns eigentlich völlig egal sein - wären da nicht die Klausuren, bei denen das richtige Vorzeichen der Schubspannung Punkte bringen kann.

Also, sei schlau und lass dich von der Schubspannung nicht täuschen! Mit der richtigen \(\eta\)-Achse entlarvst du ihr wahres Gesicht im Handumdrehen.
Okay, jetzt wird's spannend: Die geheime Identität der Schubspannung im Koordinatensystem-Dschungel!

Du kennst das bestimmt: Manchmal ist es einfach einfacher, die Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Genauso ist es auch mit der Schubspannung!

Nehmen wir zum Beispiel das übliche x,y-Koordinatensystem:

  • x-Achse: Nach rechts ist positiv.
  • y-Achse: Nach oben ist positiv.
Diese Abbildung zeigt das um den Schnittwinkel Phi gedrehte x,y-Koordinatensystem. Die x-Achse ist nach rechts positiv, die y-Achse nach oben positiv.
Abb. 1.2.6: Das gedrehte \(x\), \(y\) - Koordinatensystem

Was passiert jetzt, wenn wir unser Koordinatensystem um den Schnittwinkel \(\varphi\) drehen?

  • Die Schubspannung \(\tau_{\xi\eta}\) (\(\xi\)-\(\eta\)-Komponente), die aus der Querkraft \(Q_{\eta}\) hervorgeht, hat die gleiche Richtung wie die negative \(\eta\)-Achse.
  • Da die \(\eta\)-Achse nach links oben positiv ist, ist die Schubspannung in diesem Fall negativ.

Aber keine Sorge! Das ändert nichts an der physikalischen Bedeutung der Schubspannung. Sie beschreibt immer noch die gleiche Kraft, die versucht, die beiden Flächen gegeneinander zu verschieben.

Das gleiche Spiel können wir auch mit dem x,z-Koordinatensystem spielen:
  • x-Achse: Nach rechts ist positiv.
  • z-Achse: Nach unten ist positiv.
Diese Abbildung zeigt das um den Schnittwinkel Phi gedrehte x,z-Koordinatensystem. Die x-Achse ist nach rechts positiv, die z-Achse nach unten positiv.
Abb. 1.2.7: Das gedrehte \(x\), \(z\) - Koordinatensystem

Diesmal ist die Schubspannung \(\tau_{\xi\eta}\) wie die Querkraft \(Q_{\eta}\) positiv, weil sie mit der positiven \(\eta\)-Achsenrichtung zusammenfällt.

Wichtig ist:
  • Das Vorzeichen der Schubspannung hängt vom gewählten Koordinatensystem ab.
  • Die physikalische Bedeutung der Schubspannung bleibt jedoch immer gleich.
Genug geplaudert, jetzt wird's ernst!

Wir wollen die Normal- und Schubspannung unter einem beliebigen Schnittwinkel berechnen. Dazu brauchen wir:

  • Die Normalkraft \(N_x\) in Richtung der x-Achse.
  • Die Schnittfläche \(A\) des Schnittes senkrecht zur x-Achse.
  • Den Schnittwinkel \(\varphi\).
  • Die Kräfte \(N_{\xi}\) und \(Q_{\eta}\) in der \(\xi\)-\(\eta\)-Ebene.
  • Die Schnittfläche \(A^*\)
Mit diesen fünf Zutaten können wir die Spannungen mithilfe folgender Formeln berechnen:
$$ \begin{align} \tag{1} \mathrm{Spannung} = \dfrac{\mathrm{Kraft}}{\mathrm{Fläche}} \end{align} $$

Das bedeutet:

$$ \begin{align} \tag{2} \sigma_{x} &= \dfrac{N_{x}}{A}\\[10pt] \tag{3} \sigma_{\xi} &= \dfrac{N_{\xi}}{A^*}\\[10pt] \tag{4} \tau_{\xi\eta} &= \dfrac{Q_{\eta}}{A^*} \end{align} $$
Unser Ziel:

\(N_{\xi}\), \(Q_{\eta}\) und \(A^*\) als Funktionen des Schnittwinkels \(\varphi\) darstellen.

Dann können wir die Spannungen für jeden beliebigen Schnittwinkel berechnen!
Bist du bereit für die nächste Herausforderung? Auf den folgenden Seiten kommen wir der Lösung auf die Spur!